Judoka Kevin Maurer mit Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis ausgezeichnet!
Traditionell vergeben der Landessportbund und das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport zum Abschluss eines Schuljahres den „Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis“. Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger durch eine Jury. Im Vorfeld konnten alle Thüringer Gymnasien, Regelschulen und Sportschulen pro Einrichtung einen entsprechenden Vorschlag für einen Kandidaten einreichen. Der Preis belohnt junges Engagement im Sportverein, kombiniert mit sportlichen Erfolgen. Der Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis wird bereits zum 22. Mal verliehen. Die Idee entstand im Jahr 2004 im Deutschen Pierre-de-Coubertin Komitee und wurde in Thüringen aufgegriffen. Seitdem ist die Ehrung für hervorragende Leistungen im Schul- und Vereinssport sowie für Engagement im Sport, einschließlich einer persönlichen Haltung im Sinne des olympischen Gedankens, ein voller Erfolg.
„Die Kombination aus sehr guten sportlichen Leistungen in der Schule und sozialem Engagement in der Schule oder im Sport, zeigt eindrucksvoll, dass sich junge Menschen mit vielen Ideen in Thüringen im Sport und in die Gesellschaft einbringen“, so LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel zum Ansinnen der Preisverleihung. Die Preisträgerinnen und Preisträger verbindet das ehrenamtliche Engagement im Thüringer Vereins- und Verbandsarbeit, von ihrem Einsatz profitieren Kinder, Jugendliche bis zum Seniorenbereich. Weiterhin erklärt Zirkel: „Ohne ihre frischen Ideen, ihre Tätigkeit, sei es als Übungsleitende, Kampfrichter, Vorstandsmitglied im Sportverein oder im Bereich der Organisation außerschulischer und schulischer Veranstaltungen, würde dem Thüringer Sport eine wichtige Stütze fehlen.“ Daher will der Preis Mitwirkung, Mitbestimmung und Mitverantwortung junger Menschen belohnen und diese zugleich langfristig an den Sport und das Ehrenamt binden. Für sie sind die olympischen Werte ‚Respekt, Leistung, Teamgeist, Fairness und Freundschaft‘ ein Maßstab bei ihrem sportlichen Engagement, bei ihren schulischen Aktivitäten sowie im sozialen Bereich.
Kevin ist seit 13 Jahren Mitglied in der Abteilung Judo des SV 1883 Schwarza e. V. und engagiert sich mit großem Engagement in verschiedenen Bereichen und Themen des Vereines und der Abteilung. Seit 2019 ist Kevin Teil unseres Ausbildungsprogrammes zur Förderung von jungem Engagement. Hierbei werden Nachwuchssportler in kleinen Schritten an verschiedene Funktionen im Ehrenamt herangeführt. Der Fokus lag auf der Unterstützung beim Matten- und Technikaufbau, dem Führen von Scoreboard und Wettkampflisten sowie bei der Logistik der gesamten Veranstaltung. Wir richten bis zu drei Großveranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmern und 200 Zuschauern aus. Dazu gehören neben unserem Heimturnier, dem Heidecksburgpokal auch die Ausrichtung von Thüringer Landesmeisterschaften und Mitteldeutschen Meisterschaften der Landesverbände TH, SN und SA. Seit 2021 ist er ständiges Mitglied des Organisationsteams für unsere Veranstaltungen. Diese Aufgaben sind für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen entscheidend. Die logistische und koordinative Arbeit hinter den Kulissen wird oft unterschätzt, ist jedoch von zentraler Bedeutung für den Erfolg jeder Veranstaltung. Kevin hat dabei nicht nur zuverlässig und präzise gearbeitet, sondern auch in herausfordernden Momenten bewiesen, dass er schnell reagieren kann, wenn unerwartete Probleme und Situationen auftreten. In stressigen Situationen zeigte Kevin ausgezeichnete organisatorische Fähigkeiten und blieb stets ruhig und lösungsorientiert. Er brachte durch seine proaktive Herangehensweise einen hohen Mehrwert in das Team und war stets ein unentbehrlicher Bestandteil der Organisation.
Eine weitere Ehrenamtsfunktion von Kevin ist die Tätigkeit als Trainer im Judo und die Integration von geflüchteten Menschen. Mit unserem im Jahr 2022 ins Leben gerufenen Projekt „Sport verbindet – Wir machen Kinder stark!“ versuchen wir, alle Menschen in die Gesellschaft zu integrieren, und geben ihnen die Möglichkeit, Verständnis füreinander zu entwickeln und in Frieden miteinander zu leben. Kevin übernahm dabei eine Schlüsselrolle in der Integration ukrainischer Flüchtlinge durch den Judosport. Trotz seines damals sehr jungen Alters nahm er die Herausforderung sofort an und half sofort. Die ersten zwei Monate des Projektes unterstützte Kevin aufgrund seiner Zweisprachigkeit als Dolmetscher beim Judotraining von ukrainischen Flüchtlingen und hatte sehr großen Anteil daran, dass die Kinder und Jugendlichen zumindest für kurze Zeit den Krieg vergessen konnten.
Im Mai 2022 übernahm er eine Trainingsgruppe für etwa 20 Kinder und Jugendliche und fungierte als wichtige Anlaufstelle für geflüchtete junge Menschen auch abseits des Trainings. Die Herausforderung, eine Gruppe mit so unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen zu leiten, erforderte nicht nur sportliche Fachkenntnisse, sondern auch Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke. Kevin trat hierbei als Vermittler auf, löste Konflikte als Übersetzer und sorgte dafür, dass sich alle Teilnehmer willkommen und respektiert fühlten. Im Juli 2022 konnte durch die Unterstützung einer ukrainischen Judosportlerin das Trainingsangebot auf zweimal wöchentlich erweitert werden. Kevin zeigte sich als äußerst engagierter Trainer und Mentor, indem er die Gruppe weiter aufbaute und voranbrachte, trotz der vielen Herausforderungen. Seine Aufgaben umfassten die Planung und Durchführung von Trainingseinheiten, die Begleitung der persönlichen Entwicklung der Teilnehmer und die Organisation von Integrations- und Teamevents.
Im weiteren Verlauf wurden die Sportler nach und nach in die schon bestehenden Trainingsgruppen integriert und es entstand eine sehr gute Durchmischung. Kevin begleitete den Wechsel der Sportler in ihre neuen Gruppen und leistete zahlreiche Hilfestellungen für Sportler, Trainer und Eltern. Wir möchten Kevins außergewöhnliche Eignung und sein Engagement hervorheben, die maßgeblich zum Erfolg des Projektes beitrugen. Die Kinder und Jugendlichen, viele von ihnen aus schwierigen Lebenslagen, konnten durch seinen Einsatz nicht nur in den Judosport integriert werden, sondern fanden auch eine wertvolle soziale Unterstützung. Die gute Zusammenarbeit mit der Abteilung, die u. a. die Kostenübernahme für die Trainerlehrgänge sowie weitere organisatorische Hilfestellungen umfasste, war ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg dieses Projektes.
Unser Projekt wurde schließlich bei dem gesellschaftlichen Wettbewerb „Sterne des Sports“ im August 2023 gewürdigt. Das Projekt erhielt den Großen Stern des Sports in Bronze in der Region Gera/Rudolstadt/Jena und auf Landesebene in Thüringen den kleinen Stern des Sports in Silber (Platz 3). Am 08.11.2024 bekamen wir für unsere Lebensaufgabe den Ehrenamtspreis des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt verliehen.
Neben seiner Tätigkeit als Trainer und im Organisationsteam entdeckte Kevin 2022 das Kampfrichterehrenamt für sich. Seit September 2023 engagiert er sich verstärkt in diesem Bereich. Seine Arbeit mit geflüchteten Menschen kommt ihm auch hier zugute. Seine umfassende Ausbildung und seine bereits vorhandene Trainererfahrung im Judosport befähigten ihn, diese zusätzliche Verantwortung erfolgreich zu übernehmen. Seine analytische und präzise Herangehensweise an sportliche Abläufe macht ihn zu einem wertvollen Mitglied des Teams.
Kevin zeichnet sich durch seine hohe Verantwortung, sein Engagement und seine Fähigkeit zur Teamarbeit aus. Er ist ein ausgeglichener, empathischer und lösungsorientierter Mensch, der sowohl in stressigen als auch in komplexen Situationen stets einen kühlen Kopf bewahrt. Die Vielseitigkeit und sein Engagement in den verschiedenen Bereichen – von der sportlichen Ausbildung bis zur sozialen Integration – zeugen von einem großen Potenzial. Kevin hat in jeder seiner Tätigkeiten nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch durch seine Persönlichkeit und seinen Willen, einen positiven Beitrag zu leisten.
Im Namen aller Mitglieder des SV 1883 Schwarza e.V. möchten wir uns bei ihm für sein unglaubliches Engagement bedanken.
